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Stand: 16.02.2015


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Sympathische Reflexdysthrophie

Text zuletzt bearbeitet von: Sabina Riese


Synonyme und ähnliche Krankheitsbilder: Sudeck`sches Syndrom, Algodystrophie, Schulter-Hand-Syndrom

Bei der Sympathischen Reflexdystrophie handelt es sich um eine schmerzhafte Erkrankung meist einer einzelnen Gliedmaße mit Schwellungen, Hautverfärbung und Steifigkeitsgefühl. Sie tritt als Folge einer vorausgegangenen leichten Verletzung, von Knochenbrüchen oder einer Operation.

Die Krankheitsursache ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Man weiß, dass immer eine Vorerkrankung / Verletzung (häufig gelenk-nah) mit Schmerzentstehung bestanden hat. Ein großer Teil der Experten ist der Meinung, dass dann eine gestörte Schmerzweiterleitung im Zentralen Nervensystem (ZNS) eine übermäßige Reaktion des vegetativen Nervensystems verursacht. Ferner scheinen psychischen Faktoren die Erkrankung zu fördern. Oftmals leiden Patienten der Sympathischen Reflexdystrophie an Depressionen, Ängstlichkeit und emotionaler Labilität. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Entstehung der Krankheit durch verschiedene Faktoren bedingt ist, wobei sowohl die vorangegangene Schmerzauslösung wie auch die psychische Komponente eine bedeutsame Rolle spielen.

Die Symptomatik ist durch starke Schmerzen gekennzeichnet, die meist einige Wochen nach der Verletzung oder dem operativen Eingriff in den betroffenen Extremitäten auftreten. Zudem kann es zu Schwellungen, Hautveränderungen und Bewegungsstörungen kommen.

Hautveränderungen äußern sich zum einen durch gesteigertes Schwitzen oder Frieren des betroffenen Körperteils. Zum anderen können Hautverfärbungen auftreten.

Die Bewegungsstörungen sind zum Teil durch die Schmerzen bedingt, können aber auch durch Versteifungen der Gelenke hervorgerufen werden. Weitere Merkmale sind Muskelkrämpfe und Zittern. Bei schwerwiegenden Fällen ist auch eine gänzliche Versteifung von Fingern und Zehen möglich.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann eine Ausbreitung der Symptome über die gesamte Gliedmaße eintreten. Dies kann kontinuierlich zum Beispiel von der Hand zur Schulter geschehen (daher auch die Bezeichnung "Schulter-Hand-Syndrom").

Die Sympathische Reflexdystrophie verläuft in drei verschiedenen Stadien:

  • Stadium 1, die akute Phase, tritt zwei bis acht Wochen nach der Verletzung oder dem operativem Eingriff ein und ist gekennzeichnet durch starke brennende Ruhe- und Bewegungsschmerzen, Überwärmung und Schwellung sowie durch vermehrtes Schwitzen des betroffenen Körperteils. Eine Spontanheilung ist in dieser Phase möglich.
  • Stadium 2 tritt ein bis vier Monate nach der Verletzung ein. Die Merkmale dieser Phase sind zunehmende Beweglichkeitsstörungen, ein Rückgang der Schwellung sowie eine Atrophie (Schwund) von Haut und Muskeln. Die Haut ist blass, glänzend und aufgrund von Sauerstoffmangel im Blut bläulich verfärbt. Der Knochen zeigt im Röntgenbild bereits kleine Aufhellungen. Eine Spontanheilung ist in dieser Phase unwahrscheinlich.
  • Stadium 3 tritt drei bis sechs Monate nach der Verletzung ein. Die Atrophie von Haut und Muskulatur ist fortgeschritten. Es können Versteifungen der Gelenke eintreten und im Röntgenbild lassen sich Glasknochen feststellen. Diese Phase kann nicht mehr vollkommen geheilt werden. Jedoch wird das dritte Stadium aufgrund gezielter und zeitiger Behandlung heute kaum mehr erreicht.

Zur Ermittlung der Diagnose wird die Krankengeschichte herangezogen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Eine weitere Maßnahme ist die Messung der Wärmeabgabe von der Körperoberfläche mittels eines Thermogramms. Zudem können bildgebende Verfahren wie Röntgenuntersuchungen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztherapie (MRT) unterstützend zur Feststellung der Diagnose beitragen, da sie die Dichte der Knochen sichtbar darstellen.

Die Therapie besteht aus einer Kombination von medikamentöser Behandlung, physikalischer Behandlung, Ergotherapie, Psychotherapie sowie von ergänzenden Methoden. Ausschlaggebend für den Erfolg der Therapie ist ein möglichst früher Beginn, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Entsprechend dem jeweiligen Stadium sind folgende Behandlungsmaßnahmen sinnvoll:

  • Stadium 1: Entlastung durch Ruhigstellung in Funktionsstellung und Hochlagerung, Bindegewebsmassage im Segment, verschiedene Wasseranwendungen und leichte aktive Bewegungen im schmerzfreien Bereich
  • Stadium 2: manuelle Lymphdrainage, aktive Bewegung bis zur Schmerzgrenze, Kühlung, Elektrotherapie, Hydrotherapie
  • Stadium 3: lokale, die Ernährung der Gewebe verbessernde und funktionserhaltende Maßnahmen (z.B. Gelenkmobilisierung und Muskelkräftigung), Hydrotherapie, Anwendung von Fangopackungen, Dehnungsübungen, TENS (=transkutane elektrische Nervenstimulation)

In jeder Krankheitsphase ist die Anwendung von Bindegewebsmassagen, Ergotherapie, Kohlensäurebädern, die Lösungstherapie nach Schaarschuch-Haase und eine vitamin- und mineralienreiche Ernährung förderlich. Zudem stellt die Psychotherapie einen wichtigen Therapiebestandteil dar, da die Betroffenen aufgrund des langen, unabsehbaren Krankheitsverlaufs und der starken Schmerzen einer enormen psychischen Belastung ausgesetzt sind. Hierbei sollten die Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung, das Erlernen von verschiedenen Entspannungstechniken sowie die Beseitigung von psychosozialen Belastungen im Vordergrund stehen.



Externe Links und Quelle(n)

(externe Links außerhalb des Verantwortungsbereiches des Betreibers)

  • Medicine Worldwide. URL: www.medicine-worldwide.de/krankheiten/schmerz/sudeck.html (Abruf vom 18.02.04)
  • Pschyrembel Therapeutisches Wörterbuch. 2. Auflage, Berlin/New York: de Gruyter, 2001
  • Stobbe, H. (Hrsg.): Innere Medizin. Grundlagen und Klinik innerer Krankheiten. 7. überarb. und erweiterte Auflage, Berlin/Wiesbaden: Ullstein Mosby, 1996



Newsartikel zu Sudeck?sches Syndrom: (max. 10)

16.02.2015 - - Knochen heilen mit einem künstlichen Gel-Schwamm
27.10.2009 - - Fehlerhafte Schmerzhemmung bei komplex-regionalem Schmerzsyndrom



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Beitrag zuletzt aktualisiert am: 25.03.2004
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